Newsflash: Klassik, Kino und Theaterpremiere in Hamburg

HAMBURG NEWSFLASH             27. Oktober 2020

Kaum eine Branche hat unter den derzeitigen pandemiebedingten Einschränkungen so zu leiden wie die Kultur. Dabei ist sie für unser Leben existenziell wichtig - oder um es mit den Worten des Hamburger Kultursenators Dr. Carsten Brosda zu sagen: „Es kommt darauf an, künstlerisches Arbeiten und kulturelles Erleben auch unter den Bedingungen von Corona zu ermöglichen. Auf dieser kulturellen Freiheit ruht die Kraft, diese Krise erfolgreich zu bewältigen“ (Twitter 20.10.20).

Die Erfahrungen der letzten Monate haben gezeigt, dass zum Beispiel Theater, Kinos und Konzertsäle sehr wohl auch unter Corona-Bedingungen sicher betrieben werden können. Die Einrichtungen und Veranstalter haben verantwortungsbewusste Hygienepläne und Schutzkonzepte entwickelt, die gut greifen.

Hier ein paar Tipps, Kultur aus Hamburg in den nächsten Tagen live mitzuerleben oder im Livestream dabei zu sein:

30.10. Jubiläumskonzert des NDR Elbphilharmonie Orchesters in der Elbphilharmonie

In diesen Tagen wird das NDR Elbphilharmonie Orchester 75 Jahre alt. Geplant war eine Rückkehr an den Ort, an dem alles begann: Nach 75 Jahren wollte das NDR Elbphilharmonie Orchester unter Leitung von Alan Gilbert dasselbe Programm wie beim Gründungskonzert des damaligen Sinfonieorchesters des Nordwestdeutschen Rundfunks in der Hamburger Laeiszhalle spielen. Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Hygienemaßnahmen erfordern nun doch den Umzug in die Elbphilharmonie.

Wie vor 75 Jahren stehen dort Ludwig van Beethoven (Ouverture zu „Egmont“ f-Moll op 84), Johannes Brahms (Doppelkonzert a-Moll op. 102) und Peter Tschaikowski (Sinfonie Nr.5 e-Moll op.64) auf dem Programm. Als Solisten sind Julia Fischer und Daniel Müller-Schott mit dabei.

Wer nicht live in der Elbphilharmonie dabei sein kann, findet den Livestream unter www.ndr.de oder eine Liveübertragung im Radio auf NDR Kultur.

31.10./ 01.11.:
„Bilder einer Ausstellung“ - Staunen, Mitfiebern und Genießen in der Hamburgischen Staatsoper

Besondere Familienkonzerte spielt das Philharmonische Staatsorchester Hamburg am 31. Oktober und 1. November auf der Bühne der Hamburgischen Staatsoper. Gemeinsam mit Kinderbuchillustrator Timo Becker wird Modest Mussorgskis Meilenstein der Konzertliteratur als Familienkonzert für ZuhörerInnen ab 8 Jahren präsentiert. Piepsende Küken, kreischende Marktweiber und das Stampfen der Baba Jaga, all diese Figuren lässt ein Kammerensemble des Philharmonischen Staatsorchesters in den schönsten Klangfarben erstrahlen. Dazu werden die Bilder live illustriert und zum Leben erweckt. Weitere Informationen unter www.staatsoper-hamburg.de.

31.10. bis 07.11.:
Medienkritik „Network“ als deutsche Erstaufführung im Thalia Theater

In „Network“ wird eine dystopische Medienlandschaft gezeigt, in der Meinungen Tatsachen übertrumpfen. Die Parallelen zu heute sind dabei geradezu atemberaubend. Der gleichnamige Film von Paddy Chayefsky erhielt 1976 vier Oscars. Die Geschichte: Howard Beale, Moderator bei einem großen amerikanischen Nachrichten-Network, ist nicht gerade ein Quotenkönig. Nachdem der Sender kurzerhand entscheidet, ihn durch einen jüngeren Kollegen zu ersetzen, sieht er die Stunde der Wahrheit gekommen: vor laufender Kamera kündigt er seinem Publikum an, sich in der nächsten Sendung – seiner letzten – als Konsequenz seiner Absetzung das Hirn rauszupusten. Für den Sender eine Katastrophe, möchte man meinen, und völlig untragbar – doch ein Blick auf die Quote und das Medienecho zerschlägt alle Zweifel: Binnen weniger Sekunden ist Howard Beale ein Star geworden! Da seriöse Nachrichten mit ihm nicht mehr zu machen sind, wird ihm kurzerhand ein Sendeplatz als populistischer Prediger der wütenden, ungehörten Masse eingeräumt – und Howard liefert!

Am letzten Samstag feierte das Stück „Network“ seine umjubelte Deutschlandpremiere im Hamburger Thalia Theater. Weitere Aufführungen in den nächsten Tagen am 31. Oktober, 01., 06. und 07. November. Informationen und Tickets unter www.thalia-theater.de.   

Bis 01.11:
Lesbisch Schwule Filmtage live und im Stream  

Die Lesbisch Schwulen Filmtage Hamburg sind als Deutschlands ältestes und größtes queeres Filmfestival aus einem kulturellen Freiraum heraus entstanden und regional sowie überregional fest etabliert. Die 31. Ausgabe des Festivals startete am 20. Oktober und findet noch bis zum 1. November sowohl offline als auch online statt. Nach dem Motto "Streams Are My Reality" lassen sich alle Filme nicht nur auf der Leinwand im Metropolis Kino betrachten, sondern erstmals als Stream von zu Hause aus. Das Programm fällt in diesem Jahr etwas schmaler aus, die gesellschaftliche Relevanz hingegen nicht. Themen wie die Verfolgung von Personen der LGBT+ Community in Russland und Polen oder die Black Lives Matter-Bewegung stehen dieses Jahr im Fokus. Selbstverständlich gibt es auch in diesem Jahr ein Rahmenprogramm bestehend aus Gastgesprächen und Talks – ebenfalls im Stream abrufbar. Weitere Informationen und Tickets unter www.lsf-hamburg.de.

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