XFEL: In Hamburg wurde der weltweit größte Röntgenlaser in Betrieb genommen

Mit der 1,5 Milliarden Euro teuren Forschungsanlage European XFEL wird die Metropolregion Hamburg führend in der Röntgenlichtforschung. Atomare Details von Viren und Zellen entschlüsseln, dreidimensionale Aufnahmen im Nanokosmos machen, bisher nicht sichtbare chemische Reaktionen filmen und Vorgänge wie die im Inneren von Planeten untersuchen – das kann der European XFEL mit seinen 27.000 Röntgenlaserblitzen pro Sekunde. Die internationale Großforschungseinrichtung European XFEL, an der elf europäische Länder beteiligt sind, hat jetzt in bei Hamburg mit der Inbetriebnahme des 3,4 Kilometer langen unterirdischen Röntgenlasers begonnen.

Rund 350 Gäste aus Politik, Verwaltung, diplomatischem Corps, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von European XFEL und DESY feierten diesen Meilenstein am Donnerstag auf dem Campus der neuen Forschungseinrichtung in Schenefeld bei Hamburg.

Reguläre Aufnahme des Betriebes im Sommer 2017

Vertreter der Partnerländer montierten im unterirdischen Tunnel vor der Experimentierhalle in einem symbolischen Akt ein rund zwei Meter langes Strahlrohr als eines der letzten noch fehlenden Bauteile des Röntgenlasers. Die nun folgende schrittweise Inbetriebnahme der Anlage werde mehrere Monate in Anspruch nehmen. “Auf diesen Tag haben wir gewartet: Der European XFEL geht in den Testbetrieb. Die Forschungsanlage wird die Metropolregion Hamburg mit der Aufnahme des Nutzerbetriebs im Sommer 2017 an die Weltspitze der Forschung mit Freie Elektronen-Lasern heben”, so Katharina Fegebank, Hamburgs Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung. “Die ultra-kurzen „Röntgenblitze“ werden bisher nicht dagewesene Einblicke in chemische und biologische Prozesse möglich machen. Das lässt hoffen auf die Entwicklung innovativer Medikamente und Werkstoffe: Neue Produkte, neue Arbeitsplätze, Wachstum und Wohlstand – das sind gute Perspektiven für die Wissenschaft und die Gesellschaft“, so Fegebank weiter.

Eines der größten europäischen Forschungsprojekte

Die Anwendungen reichen von der Strukturbiologie über Chemie, Physik und Materialwissenschaften bis hin zu Umwelt- und Energieforschung oder der Erkundung von Zuständen, wie sie im Inneren von Planeten herrschen. „Dies ist ein großer Tag für den Fortschritt in der Wissenschaft. Das Ende der Bauphase und der Beginn der Inbetriebnahme des European XFEL ist eine großartige Nachricht für Forscher in Europa und der ganzen Welt”, sagte der polnische stellvertretende Minister für Wissenschaft und Bildung Dr. Piotr Dardziński.

Die European XFEL GmbH ist eine gemeinnützige Forschungsorganisation, die eng mit dem Hamburger Forschungszentrum DESY und weiteren internationalen Institutionen zusammenarbeitet. Bei Beginn des Nutzerbetriebs im Jahr 2017 wird sie rund 280 Menschen beschäftigen. Mit Kosten von 1,5 Milliarden Euro für Bau und Inbetriebnahme und einer Länge von 3,4 Kilometer zwischen Hamburg-Bahrenfeld und Schenefeld in Schleswig-Holstein ist European XFEL eines der größten und ambitioniertesten europäischen Forschungsprojekte.

Derzeit beteiligen sich elf Länder: Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Russland, Schweden, die Schweiz, die Slowakei, Spanien und Ungarn. Deutschland (Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein) trägt 58 Prozent der Kosten, Russland 27 Prozent. Die anderen Partnerländer sind mit ein bis drei Prozent beteiligt. Mehr Informationen zu XFEL unter www.xfel.eu/de.

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