Kaffeestadt Hamburg - Auf den Spuren des Kaffees

(© Geheimtipp Hamburg)

Kaffeeliebhaber sind in Hamburg genau richtig: Die Hafenstadt ist nicht nur ein traditionelles Handelszentrum für den Kaffee und Standort großer internationaler Kaffeehändler, sondern auch Schauplatz einer aufregenden Szene junger Röstereien.

162 Liter wurden zuletzt pro Kopf im Jahr konsumiert. Das ist gut für Hamburg. Denn Kaffee war wesentlich daran beteiligt, den Hamburger Hafen groß zu machen. Und er ist mit dafür verantwortlich, dass die Speicherstadt – heute Teil des UNESCO Weltkulturerbes – Ende des 19. Jahrhunderts überhaupt gebaut wurde. Wer diese Zusammenhänge verstehen will, startet ein paar hundert Meter nördlich der „Coffee Plaza“, im Block R der Speicherstadt am St. Annen-Fleet. 1887 wurde hier die erste Kaffeebörse eröffnet. So wurde Hamburg rasch zum drittwichtigsten Handelsplatz für Rohkaffee (nach London und Le Havre), sodass auch deshalb schnell immer mehr Speicherkapazitäten für Kaffeesäcke gebraucht wurden.

1934 wurde in Hamburg die Neumann Kaffee Gruppe gegründet, seit vielen Jahren das größte Kaffeehandelshaus der Welt. Die NKG, immer noch hanseatisch familiengeführt, besitzt 50 Unternehmen in 27 Ländern, sie bestimmt den Anbau, die Aufbereitung, den Ex- und Import und die Logistik von Kaffee weltweit. Am Sandtorkai – damals noch Teil des Hafens - weihte die NKG 1975 das erste Rohkaffee-Silo der Welt ein. Es war lange nicht so elegant, aber ähnlich rund und schlank wie der weiße Turm, den Star-Architekt Richard Meier 33 Jahre später als Firmensitz an derselben Stelle baute, als Zentrum der jetzigen „Coffee Plaza“. In Hamburg leben außerdem die Familien Darboven und Jacobs, die den genusshungrigen Deutschen nach dem Krieg das Luxusgut Kaffee erschwinglich machten. Die Familie Jacobs selbst hat sich längst aus dem Kaffeegeschäft verabschiedet, aber Darboven röstet noch, in Billbrook und wenn der Wind aus Südosten weht, kann man das bis nördlich der Alster riechen. Darüber hinaus hat hier das Unternehmen Tchibo, Erfinder der Frischedepots, seit 1949 seinen Sitz. Inzwischen geht Tchibos Angebot zwar weit über Kaffee hinaus, aber mit Kaffee hat in Hamburg alles angefangen.

In Hamburg boomen heute wieder die kleinen Röstereien: Ein Urgestein ist die Kaffeerösterei Burg der Familie Burg am Eppendorfer Weg – 1923 gegründet, eine von dreien aus der Vorkriegszeit, die überlebt hat. Hier, so heißt es, hat Howard Schultz, der Chef von Starbucks, in den Achtziger Jahren ein Praktikum gemacht. Die Sammlung rund um den Kaffee von Jens Burg wird im Kaffeemuseum in der Speicherstadt gezeigt. Direkt in der Speicherstadt auf einem alten Speicherboden befindet sich auch seit 2006 die Speicherstadt Kaffeerösterei. Mitten im hauseigenen Café steht die Röstanlage, in der jede Bohnensorte einzeln nach ihren Bedürfnissen geröstet wird und diese im Anschluss zu abgestimmten Mischungen zusammengestellt werden.

Gut zwei Dutzend weitere, kleine Röstereien gibt es heute wieder in der Stadt, eine jede mit ihrem eigenen Profil, zum Beispiel die mobile Kaffee-Rösterei Elbe, die im winzigen Rösterei-Truck auf Wochenmärkten fair gehandelten Bio-Kaffee ausschenkt. Oder den „Stockholm Espresso-Club“ in Winterhude, wo es im Sommer Cold Brew gibt, kalt gezogenen Kaffee mit phantastischer Aromen-Vielfalt, oder Kaffee aus einem Glaskolben-Syphon von 1820. Bei den „Public Coffee Roasters“ geschieht von der Auswahl der Kaffeebohnen von kleinen Farmen aus der ganzen Welt bis zur sorgfältig zubereiteten Tasse Kaffee jeder Schritt in Handarbeit. Geröstet wird der Kaffee direkt auf der Elbe in einer schwimmenden Rösterei auf einem Hausboot. Auch bei der Nord Coast Coffee Roastery und der Rösterei Elbgold werden die sorgfältige Auswahl der Kaffeebohnen, der faire Handel und die Sortenindividuelle Zubereitung großgeschrieben.

Für den, der wissen will, wo es am besten schmeckt, gibt es nur eine Alternative: Durchprobieren!

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Medien Service:

 

(Public Coffee Roasters)