AUSSTELLUNG: bis zum 19. November 2017: „What a family! – Die Manns von 1945 bis heute“ im Buddenbrookhaus Lübeck

(What a family! © die LÜBECKER MUSEEN)

„Was für eine Familie!“ schrieb Klaus Mann in einem Brief an seine Mutter im Jahr 1945. Die Zugehörigkeit zu einer berühmten Familie bietet nicht nur Vorteile, sie kann auch eine Bürde sein. In der Sonderausstellung, die noch bis zum 19. November im Buddenbrookhaus läuft, kann ein Blick hinter die Kulissen der berühmten Familie geworfen werden. Die Kinder Heinrich und Thomas Manns, ihre ganz unterschiedlichen Lebensentscheidungen und Verdienste bekommen endlich Raum.

In der Ausstellung „What a Family!“, die die Lübecker Museen in Zusammenarbeit mit Schriftsteller und Mann- Experte Tilmann Lahme kuratiert haben, werden intime und zutiefst menschliche Einblicke in die Entscheidungen und Lebenswege der Nachfahren der Familie gewährt.

Die Ausstellung zeigt, wie die Kinder von Heinrich und Thomas Mann ihr Leben lang ihren eigenen Weg suchten, Eigenes schaffen wollten und doch nur schwer aus dem Schatten der berühmten Väter heraustreten konnten. Diese Stimmung in der Schau zu erkennen und zu spüren ist von Kurator Tilmann intendiert. Es geht um Persönliches, etwa um Klaus und sein Gefühl der Heimatlosigkeit, um Monika und ihre ewige Außenseiterstellung in der Familie. Es geht um Erika und ihr kompliziertes Verhältnis zum Vater. Und um Elisabeth, die von den Geschwistern als Präsidentin der Welt verspottet wurde. Die Ausstellung beschäftigt sich mit Michael und dessen gescheiterter Musikerkarriere, mit Golo und dessen Homosexualität. Und schließlich betrachtet sie auch das einzige Kind von Heinrich Mann: Leonie, aus Heinrichs Ehe mit der Pragerin Maria Kanová. Was die Schau außerdem zeigt: Immer wieder ging es bei den Manns auch um die Literatur.

Interessant ist auch, dass Stimmen der jüngsten Generation in der Schau zu hören sind. Für „What a Family!“ sprechen Hannah, Lucie, sowie Lukas Mann erstmals öffentlich über ihre Familie.

Rund um die Ausstellung gibt es weitere Events, wie zum Beispiel eine Szenische Lesung aus Briefen der Manns mit Musik am Freitag den 20.Oktober. In Kooperation mit dem Theater Lübeck führen an diesem Abend die Violinistin Irene Stroh und Cellistin Sigrid Strehler, sowie Schauspielerinnen und Schauspielern des Theater Lübeck einmal quer durchs Buddenbrookhaus.

Öffentliche Führungen von Katia Mann mit dem Titel „Im Ganzen hatte sie eine ganz nette Kindheit“, oder „Mittags im Museum“ mit der Museumsleiterin Birte Lipinski werden noch bis zum Ende der Schau angeboten. Besucher bekommen bei der Finissage am 19. November die letzte Möglichkeit auf eine Führung durch die Sonderausstellung.

Weitere Informationen zu Ausstellung und Rahmenprogramm sind hier zu finden: www.buddenbrookhaus.de/de/What-a-family

(Familie bei Thomas Manns 75. Geburtstag © Quelle Monacensia. Literaturarchiv und Bibliothek München Thomas-Mann-Archiv der ETH Zürich, Fotograf Heinz Guggenbühl)