Hamburg im Design
Stadtsilhouetten
Das Hamburger Designkollektiv Human Empire holt das klassische Städteposter aus den 50er Jahren in die Gegenwart. Frühstücksfreunde können sich dagegen ihr Krabbenbrötchen auf diesem Hamburger Brettchen schmieren. Und Dresstrict tauften ihre Unisex-Hamburg Sweater mit zu psychedelischen Mustern verfremdeten Stadtansichten „Schanze“, „Kiez“ und „Hafen“.
Seemänner
Der Seemann ist ein von den 50er-Jahre-Schauspielern Hans Albers und Freddy Quinn geprägter urbaner Mythos in Hamburg. Auch wenn es schon viele Jahrzehnte keine Matrosen mehr gibt, die im Ringelshirt die Reeperbahn auf- und abspazieren, weckt der Hafen nach wie vor Assoziationen an die Seefahrt. Die Hamburger Illustratorin Ini Neumann hat den Sailor als modernen Hipster imaginiert. Tante Tin verkauft mit Liebe Handgemachtes in dem kleinen Laden in der Marktstraße: Der Seebär ist ein Klassiker, der jedes maritime Sofa mit seiner brummigen Gemütlichkeit verschönert.
Anker
Was wäre Hamburg ohne den Anker, das informelle, allseits beliebte Symbol der Stadt? Mädge und Knechte haben dem Anker eine ganze Produktserie gewidmet. WesneySchnipsel produziert für die Herren der Schöpfung Manschettenknöpfe mit Anker. Bei Elbbote gibt es den Anker als Schlüsselanhänger.
Maritimes
Ahoi Marie, das Hanseatische Design Kontor mit „Meerwert“, inspiriert mit maritimen, handgefertigten Geschenkideen im unverwechselbaren blau-weiß Look – ein Muss für Fans von der Reeperbahn nachts um halb eins, Ankertatoos, Pin-Ups und Matrosen. Im Angebot gibt es Schifferporzellan, Wohnaccessoires und Notizblöcke auf Seekarten (lizensiertes Bildmaterial vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie).
Alte Kaffeesäcke aus dem Hafen finden ein neues Leben, wenn die gelernte Architektin Caro unter dem Label Burlemann Windlichter, Brötchenkörbe und Kissenhüllen aus ihnen upcycelt. Das Label Hafendieb verschönert Kleidung und Accessoires aus nachhaltiger Produktion mit maritimen Motiven vom Papierschiffchen bis zur Piratenbuddel.
Piratenfeeling
St. Pauli ist der Hamburger Stadtteil mit Rocknroll-Atmosphäre – der bei zumeist links-alternativ tickenden Menschen beliebte Fußballverein FC ST. Pauli hat das dazu passende Symbol: der an eine Piratenflagge erinnernde weiße Totenkopf auf schwarzem Grund schmückt vom T-Shirt bis zur Baseballcap und dem Jutebeutel allerlei Güter. St. Pauli Fans tragen den Totenkopf stolz in die Welt hinaus, so wurden Taschen bereits in Australien gesichtet.
Stadtviertelposter
Acht Kieze hat die Designagentur Bureau Bald anschaulich auf Postern zusammengefasst. HafenCity? Das Topmodel unter den Stadtteilen und dennoch stinknormal. Ottensen? Wird giftig, sollte jemand dort die Ruhe stören. Eimsbüttel? Das Mixtape unter den Stadtteilen. Ist das stark vereinfacht? Ja. Und trotzdem schmunzelt man über manch ein Klischee. Weil es auch etwas Wahres in sich birgt.